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Etrian Odyssey (Rollenspiel) – Etrian Odyssey

Erinnert sich noch jemand an Bard’s Tale? Mit einer kleinen Gruppe Abenteurer zog man Mitte der 80er vom C-64 bis zum Amiga durch die Labyrinthe von Skara Brae. Lange bevor Diablos Erben das Dauergeklicke salonfähig machten, wurde in aller Ruhe rundenweise gekämpft. Trotzdem verflogen die Stunden voller Spannung, denn man war immer besorgt um Gesundheit und Schlagkraft seiner Party. So ähnlich geht es mir mit Etrian Odyssey.

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Fazit

Wieso spiele ich ein komplettes Wochenende nur Nintendo DS? Das ist mir sehr, sehr lange nicht passiert. Das Team von Atlus hat allerdings mit diesem Zeitfresser alter Schule den Nerv meiner tief verschütteten Bard’s Tale-Nostalgie getroffen. Schon 2002 haben mir die Japaner mit Wizardry: Tale of the Forsaken Land eine durchaus solide Retroreise in die bockschweren Anfänge des Rollenspiels serviert. Und jetzt entführen sie mich auf dem Handheld in die Ära von Party-Management und Dungeon-Erkundung. Auch wenn ich die etwas kindlichen Anime-Figuren lieber gegen eine düstere Variante oder Charaktere westlicher Prägung tauschen würde und eine Story genau so vermisse wie Rätsel, kann ich nicht aufhören. Selbst die statische Kulisse oder das ewige Hin und Her zwischen Dungeon und Dorf hält mich nicht davon ab, noch mal in die Tiefe des Labyrinths zu steigen. Ich komme nicht los vom freien Partymanagement, von den taktischen Rundenkämpfen und dem aktivem Kartenzeichnen – gerade das weckt wohlige Erinnerungen an alte Pen & Paperzeiten. Während ich mich wie eine Mama um meine Truppe sorge, kartiere ich mit dem Stylus die neu erschlossenen Waldgebiete samt ihrer Fallen und Feinde – und die haben es in sich! Das ist ein richtig knackiges Abenteuer, in dem ihr sehr viele Tode sterbt. So habe ich früher schon ganze Nächte mit Black Crypt, Eye of the Beholder & Co verbracht. In letzter Zeit gab es eher Ernüchterung für DS-Helden: Was mit Orcs & Elves noch unterhaltsam begann, wurde von Mystery Dungeon: Shiren the Wanderer und Dungeon Explorer eher durchwachsen fortgeführt. Etrian Odyssey ist trotz der immer gleichen Routinen eindeutig die beste Wahl, wenn man sich wie in alten Zeiten durch Labyrinthe kämpfen will. Ich freue mich schon auf den Nachfolger!

Wertung

NDS
NDS

Party erstellen, Dungeons erkunden, 1000 Tode sterben, Karten zeichnen – wie in alten Zeiten!

Kommentare

9 Kommentare

  1. trail and error without savepoints, gameplay at its finest since 1980...
    Bin jetzt im fünften Level ( dummerweise zu nahe am Boss gewesen, weshalb mal wieder eine halbe Stunde Spielzeit fürn Arsch war ) und leg das Teil in Bälde zur Seite, dieses stundenlange Hin- und Hergelaufe geht mir selbst mit den Warpseil so dermaßen auf die Eier. Ab wann kann man denn die ersten Abkürzungen freischalten?

  2. Ob nun Etrian Odyssey oder FF4 besser ist, kann man wohl nicht pauschalisieren.
    Wenn du Wert auf Grafik und gute Story legst, solltest du auf jeden Fall zu FF4 greifen.
    Etrian Odyssey ist zu empfehlen, wenn man mal was anderes als das übliche will. Die Grafik ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber das Gameplay ist wirklich sehr interessant - selbst Karten zu zeichen macht eine Menge Spaß und das Spiel ist auch speziell am Anfang recht fordernd.

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