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Grand Theft Auto: Vice City (Action-Adventure) – Grand Theft Auto: Vice City

Wie gemein: PS2-Jünger dürfen sich schon seit mehr als einem halben Jahr in Vice City tummeln. Und nun, nach langer Wartezeit, darf endlich auch die PC-Gemeinde in der Vorzeigestadt der 80er ihr Unwesen treiben. Verbesserte Grafik, mehr Handlungsfreiheit, ein größerer Fuhrpark und mehr erwarten Euch – folgt uns in die schillernde Welt der Eighties-Kriminalität…

© Rockstar Games / Take 2 Interactive

Der Ärger mit dem Gesetz

Natürlich bleibt auch in Vice City das Gauner-Credo der GTA-Serie unangekratzt, so dass es nur einen vernünftigen Weg gibt, um an Autos zu kommen: man klaut sie. Ihr stoppt einen Wagen der Euch gefällt, zerrt den Besitzer raus und macht Euch aus dem Staub. Logischerweise solltet Ihr immer die Augen nach der Polizei offen halten, die solcherlei Aktionen bzw. das Gangster-Dasein allgemein nicht gern sieht. Wenn Ihr auf offener Straße rumballert, vor ihren Augen einen Wagen klaut oder Euch sonst wie auffällig verhaltet, während Gesetzeshüter in der Nähe sind, habt Ihr schnell einen jaulenden Wagen im Nacken.

Die Cops verhalten sich gewohnt raffiniert, haben aber ein paar Tricks dazugelernt: so schießen sie jetzt gezielt auf Reifen, schmeißen Krähenfüße aus, oder kommen in höheren Fahndungslevels schon mal mit dem Spezialeinheiten-Ferrari angebraust. Auch das Fahndungs-System wurde leicht überarbeitet: wie gehabt bekommt Ihr für Straftaten früher oder später maximal sechs Fahndungspunkte. Wenn es lediglich einer ist, verschwindet er nach kurzer Zeit von alleine, ab zweien werdet Ihr hartnäckig verfolgt, ab vier und mehr bekommt Ihr es mit erwähnten Sonderkommandos sowie treffsicheren SWAT-Teams zu tun. Natürlich könnt Ihr diese Punkte auch loswerden:

Der einfachste Weg ist der Besuch einer »Pay-n-Spray«-Werkstatt, in der Euch gegen Bargeld der Fahndungslevel weglackiert wird. Außerdem könnt Ihr Bestechungsgeld-Symbole aufsammeln, um die Punkte einzeln loszuwerden. Und zu guter Letzt hilft ein Klamottenwechsel, maximal zwei Punkte schnell zu verdrängen. Ist Euer Gewissen bereinigt, müsst Ihr dennoch vorsichtig bleiben: die Gesucht-Anzeige blinkt noch für eine kurze Zeit, in der Ihr Euch keine Straftat leisten könnt – tut Ihr es dennoch, erhaltet Ihr umgehend wieder die gesamte Punktzahl aufgehalst.

Hochglanzpolierte Stadt

Vice Citys Grafik ist wie die des Vorgängers eine Wucht: es ist weniger der Fotorealismus, sondern mehr das erfolgreich vermittelte Gefühl einer »echten« Stadt, das die Optik einzigartig sein lässt.__NEWCOL__

So cruist Ihr aus fünf Perspektiven durch sonnendurchflutete Palmen-Alleen und unter gewaltigen Wolkenkratzern hindurch oder rast auf dem wunderschön modellierten Motorrad die Strandpromenade entlang, auf der Euch Jogger und Rollschuhläufer entgegenkommen, während Euer leicht aufgeknöpftes Hawaiihemd im Wind flattert. Da jeder Tag immer noch in stark beschleunigter Echtzeit dargestellt wird, erlebt Ihr wundervolle Sonnenauf- und -untergänge, die die Umgebung in ein sattes Rot tauchen, das sich allmählich entweder in hellen Tag oder finstere Nacht verwandelt, und wunderschön im Wasser gespiegelt wird. Dann gehen die Straßenlaternen und Häuserfenster an, die Autos werfen helles Licht. Plötzlich ziehen Wolken auf, ein Regenschauer bricht aus, auf der Fahrbahn wird die Umgebung teilweise gespiegelt und Regentropfen verzieren den Monitor. Kaum kommt die Sonne wieder heraus, wird ihr Licht von den Autos reflektiert, am Himmel ziehen Flugzeuge dünne Kondensstreifen hinter sich her, und im transparenten Wasser sieht man Teile des Meeresbodens. All das zeugt vom Enthusiasmus der Entwickler und deren Liebe zum Detail. Schade nur, dass der Blur-Effekt des Vorgängers ersatzlos gestrichen wurde.

Das bemerkenswerteste Grafikfeature ist aber nach wie vor die unglaubliche Weitsicht: Selbst die entferntesten Wolkenkratzer sind an einem klaren Tag deutlich zu sehen, besonders vom Hubschrauber aus hat man einen großen Teil der Stadt auf einmal im Blick. Leider bemerkt man gerade hier die gehäuft auftretenden Clipping-Fehler und aufpoppenden 3D-Objekte, besonders beim noch nicht geladenen Stadtteil. Außerdem sind manche Texturen sehr niedrig aufgelöst – unverkennbar ein PS2-Erbe. Doch das spielt im Gesamtbild eine ebenso kleine Rolle wie die etwas grob geschnitzten Figuren, die dafür perfekt animiert sind. Das kommt besonders in den in Vielzahl auftretenden Zwischensequenzen zur Geltung, die darüber hinaus mit gutem Schnitt, interessanter Kameraführung und vor allem coolen Dialogen bestechen. Insgesamt ist Vice City deutlich detaillierter als der Vorgänger, läuft paradoxerweise aber schneller – nur ganz selten gibt es Einbrüche der sonst konstant hohen Framerate.

Kommentare

19 Kommentare

  1. Sorry, war mein Fehler - Du hast recht, der Sound ist identisch. Die Wertung wurde auch schon korrigiert, und ich gehe jetzt meinen Kopf in den Sand stecken..
    mal ne frage:
    ist das nun auf dvd oder immernoch cd(s)????

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