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Homefront: The Revolution (Shooter) – Freiheitskampf mit Verzögerung

Nach rund fünf Jahren voller Publisher-Wechsel und Unruhe hinter den Kulissen fällt doch noch der Startschuss zum US-amerikanischen Freiheitskampf. Im Philadelphia des Jahres 2029 erobert der Spieler mit Guerillataktiken die von Koreanern besetzten Viertel zurück. Ist Homefront: The Revolution eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Far Cry & Co.? Diese Frage klärt der Test.

© Deep Silver Dambuster Studios / Deep Silver

Behelfsmäßige Technik

Auch beim Technikhunger der Kulisse offenbart sich, wie turbulent es bei der Entwicklung hinter den Kulissen zugegangen sein muss: Obwohl das Gesamtbild bei weitem nicht mit CryEngine-Titeln wie Evolve oder gar einer Grafikperle wie Uncharted 4 mithalten kann, mussten wir mit unserer GTX 980 zur zweithöchsten Qualitätsstufe wechseln, um eine weitgehend flüssige Bildrate zu erreichen. Das gelegentliche Einfrieren des Bildes beim Nachladen lässt sich damit aber nicht verhindern, auch nicht bei Installation auf einer SSD. Im Guerillakampf spielt die Technik natürlich ebenfalls eine wichtige Rolle. Der diebische Held steckt alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist, sogar direkt vor den Augen der Kollegen in der eigenen Basis: Platinen, Chemikalien, Schmerztabletten und mehr. Auch gefallene Gegner sollte man in einer ruhigen Minute unbedingt abklappern – oder die Fähigkeit zum automatischen Einsammeln erwerben. Wertsachen und Ressourcen lassen sich zu Geld machen oder mitten im Kampf umbauen. Auf die Schnelle gebastelter Sprengstoff z.B. erweist sich als nützlich im Kampf gegen die Goliath-Panzer, welche den Spieler um die Häuserschluchten jagen und penetrant mit ihren Geschützen piesacken.

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Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft…oder enthalten einen Annäherungssprengsatz. © 4P/Screenshot

Es gibt zwar nur eine Hand voll klassischer Waffen wie Sturmgewehr, Panzerfaust oder der obligatorische moderne Bogen. Sie lassen sich aber stark modifizieren, wenn man mit Hilfe von Nebenaufgaben genügend Alternativwährung gesammelt hat. In der Praxis unterscheidet sich das System leider kaum von einer klassischen Waffenwahl, das flotte Montieren vor den eigenen Augen passt aber immerhin zum Thema.

Waffen Marke Eigenbau


Als Zweitwaffe lässt sich die Pistole z.B. in eine leise Luftdruck-Variante umbauen, die sich als praktisch für unauffällige Mordanschläge auf bewachte Offiziere erweist. Dazu kommen einige gewöhnliche Aufsätze wie Visiere und Griffe sowie einige Guerilla-Gadgets wie Böller zur Ablenkung oder ein ferngesteuertes Auto, welches einen Sprengsatz oder andere Dinge zum Gegner transportiert. Mit Hilfe von Hackgeräten lassen sich Drohnen, die Tore feindlicher Basen oder sogar die Einschienenbahn manipulieren, welche Brady zu einer gelben Zone transportiert. In diesen stärker bewachten Bereichen glaubt ein Teil der Bevölkerung noch deutlich stärker an die Propaganda der Besatzer, die sich mit Hilfe ihrer überlegenen Technik in den finanziell schwachen USA ein Hintertürchen geschaffen haben. Die Hintergrundgeschichte wirkt im Angesicht realer Geheimdienststrukturen reichlich unglaubwürdig und sorgt schon im Intro für viel unfreiwillige Komik. Zudem übertreiben es die Freiheitskämpfer in den Dialogen mit ihrer Dramatik, zumal die deutsche Übersetzung etwas holprig geraten ist.

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Nichts für echte Schleicher: Leichen können nicht versteckt werden und sorgen bei anderen Wachen für erstaunlich wenig Aufsehen. © 4P/Screenshot

Oft reden die Figuren sogar wild durcheinander, was aber immerhin die monotonen Soundtrack-Loops übertönt. Wenn der mit dem Widerstand kooperierende Doktor einen ellenlangen Monolog über die Schrecken des Krieges oder seine Bedenken beim Bunkern von Waffen im Krankenhaus hält, nimmt man ihm das nicht wirklich ab. Manche Charaktere wie der pragmatische Vorgesetzte Parrish oder der locker raunende Kollaborateur James Crawford passen immerhin etwas besser zur Action.

Kommentare

61 Kommentare

  1. Komm zwar bissle spät...aber ich hab jetzt im Sale doch mal zugeschlagen und kann die extrem schlechte Bewertung von 4Players nicht unterschreiben. Bin da eher bei allen anderen Test's die im niedrigen 70 Bereich sich bewegen. Wenn man der Far Cry Formel nicht müde ist, kann man es sich Ruhig mal angucken

  2. Andreebremen_RENN-Clan hat geschrieben:Es gabt Patch 8 mittlerweile für PS 4: Das Spiel läuft mittlerweile gut bei sauberer Grafik.
    Danke für die Info.
    Genau die Frage wollte ich bei Gelegenheit mal los werden , da mich der Titel grundsätzlich interessiert,
    jedoch die extrem negativen Info's dazu bislang abgehalten haben.
    Das Teil gab's ja neulich bei Saturn für 12,99 Taler, und ich hab keins mehr erwischt.
    Könnt mich jeden Tag drüber ärgern....

  3. Der erste Teil war eigentlich ganz okay. Die Grundprämisse aber total langweilig. War doch vorher schon klar, dass die Amis die armen Opfer sich mit triefendem Patriotismus erheben werden. Das wird in Teil 2 sicherlich nicht weniger. Aber die Amis können nie verlieren. Langweilig :D

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