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Homefront: The Revolution (Shooter) – Freiheitskampf mit Verzögerung

Nach rund fünf Jahren voller Publisher-Wechsel und Unruhe hinter den Kulissen fällt doch noch der Startschuss zum US-amerikanischen Freiheitskampf. Im Philadelphia des Jahres 2029 erobert der Spieler mit Guerillataktiken die von Koreanern besetzten Viertel zurück. Ist Homefront: The Revolution eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Far Cry & Co.? Diese Frage klärt der Test.

© Deep Silver Dambuster Studios / Deep Silver

Verdeckte Sabotage

Crawford liefert Brady Aufträge in einer gelben Zone, nachdem er ihn in die verhältnismäßig gut situierte Gesellschaft eingeschleust hat. Die Aufgaben konzentrieren sich hier vor allem auf leises Vorgehen. Sogar Passenten werden hier schnell nervös, wenn man eine Waffe zückt. Viele von ihnen haben sich offenbar mit ihren Privilegien arrangiert. Die breite Masse kann aber auch hier wieder durch Sabotage-Aktionen von den Zielen des Widerstandes überzeugt werden. Leider wirkt das Missionsdesign hier oft noch stupider. Brady muss z.B. einfach nur ungesehen einen Weg in die Wohnung eines hohen Tieres finden, um Dokumente zu stehlen – oder viele lautlose Kills mit Hilfe der holprig umgesetzten Schleich-Mechanik hinlegen. Auch das oft genutzte Klettern geht nicht so flüssig von der Hand wie bei der Konkurrenz. Ab und zu muss man ein zweites Mal ansetzen oder verliert durch einen Sturz wertvolle Energie. Das Handling der Waffen klappt passabel, fühlt sich aber ebenfalls nicht ganz so befriedigend an wie anderswo.

Reißt der Koop es raus?


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Die Mitstreiter besitzen eine Vorliebe für wildes Clipping. Außerdem lassen sie sich auf Knopfdruck kurzzeitig als Helfer rekrutieren, was aufgrund der schwachen KI nicht immer eine gute Idee ist. © 4P/Screenshot

Der komplett eigenständige Online-Koop hätte dagegen ein kleines Highlight werden können. Bis zu vier Spieler starten dort in Missionen, die nach der Handlung der Kampagne spielen – entweder privat mit Freunden oder auch vermittelten Fremden. Einen klassischen Versus-Multiplayer gibt es dagegen nicht. Als wir uns im kleinen Team durch die Trümmer schlichen, kam tatsächlich Spannung auf. Wenn man rund 20 Minuten mit nur einem Leben unterwegs ist, verhält man sich zwangsläufig viel vorsichtiger. Praktisch alle paar Sekunden haben wir unsere Taktik abgesprochen: Nachdem uns ein Panzer getrennt hatte, stürmte nur ein Spieler zur Konsole vor, während ein anderer ihm Feuerschutz gab. Später koordinierten wir uns bei der Zerstörung eines großen Treibstofflagers: Erst einmal schlichen wir uns lautlos und mit diebischer Freude über einen seitlichen Steg in die Halle, um dann die Tanks in die Luft zu jagen und und eine Massenschießerei anzuzetteln.

Sobald die Action startete, störten aber auch hier die typischen Unzulänglichkeiten: Die KI agierte nach wie vor ziemlich dämlich und hat uns mitunter sogar ohne Sichtkontakt entdeckt, was bei dem hohen Schwierigkeitsgrad ziemlich haarig werden kann. Falls man den angeschlagenen Partner rechtzeitig erreicht, ist aber immerhin eine Wiederbelebung möglich. Dazu kamen einige sichtbare Lags und fehlerhafte Animationen, bei denen ein Spieler minutenlang den Moonwalk tanzte. Außerdem besitzt der Koop-Part mit nur sechs Missionen zu wenig Substanz: Wer sich im eigenständigen Talentbaum viele nützliche Fähigkeiten freischalten möchte, wird manche Levels ziemlich häufig zu Gesicht bekommen.

Vorsicht bei der Berufswahl!

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Und jetzt bitte einmal „Aaaah“ sagen! © 4P/Screenshot

Davon abgesehen wurde die Wahl der Talente schön umgesetzt: Der frei wählbare Freiheitskrieger besitzt in den Bereichen Vorteile, die zu seinem ehemaligen Beruf vorm Krieg passen. Sportler wie ein Baseballspieler haben körperliche Vorzüge wie einen starken Wurfarm für Sprengstoff. Professionen aus dem Bereich „Denker“ und „Kämpfer“ können schon zu Beginn auf dem Schlachtfeld Gadgets basteln, und die Berufsgruppe der „Überlebenden“ wird seltener beim Schleichen entdeckt. Später lassen sich die Schwerpunkte auch anders setzen und aufrüsten, z.B. mit einer weniger auffälligen Jacke, leiseren Schritten oder dem Markieren von Gegnern. Die anfängliche Wahl des Kriegers bleibt aber bestehen. Ein wenig schade ist, dass die verdiente Koop-Währung in gemischte Nachschub-Kisten investiert werden muss, statt nach eigenen Vorlieben einkaufen gehen zu können.

Kommentare

61 Kommentare

  1. Komm zwar bissle spät...aber ich hab jetzt im Sale doch mal zugeschlagen und kann die extrem schlechte Bewertung von 4Players nicht unterschreiben. Bin da eher bei allen anderen Test's die im niedrigen 70 Bereich sich bewegen. Wenn man der Far Cry Formel nicht müde ist, kann man es sich Ruhig mal angucken

  2. Andreebremen_RENN-Clan hat geschrieben:Es gabt Patch 8 mittlerweile für PS 4: Das Spiel läuft mittlerweile gut bei sauberer Grafik.
    Danke für die Info.
    Genau die Frage wollte ich bei Gelegenheit mal los werden , da mich der Titel grundsätzlich interessiert,
    jedoch die extrem negativen Info's dazu bislang abgehalten haben.
    Das Teil gab's ja neulich bei Saturn für 12,99 Taler, und ich hab keins mehr erwischt.
    Könnt mich jeden Tag drüber ärgern....

  3. Der erste Teil war eigentlich ganz okay. Die Grundprämisse aber total langweilig. War doch vorher schon klar, dass die Amis die armen Opfer sich mit triefendem Patriotismus erheben werden. Das wird in Teil 2 sicherlich nicht weniger. Aber die Amis können nie verlieren. Langweilig :D

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