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Need for Speed: Unbound (Rennspiel) – Need for Speed ist zurück

Ein neues Need for Speed war lange kein großer Grund zur Freude. Zuletzt fiel die Reihe eher mit Reinfällen auf, auch wenn es spielerisch mit NfS Heat einigermaßen in die richtige Richtung ging. Nach acht langen Jahren sind bei Need for Speed Unbound jetzt endlich wieder die Racing-Spezialisten von Criterion Games am Runder. Kann die Action-Raserei in Lakeshore City zu altem Serien-Glanz zurückfinden, oder bleibt Need for Speed endgültig im Mittelmaß stecken? Unser großer Test gibt Antwort!

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Ein Fuhrpark zum Verlieben

Technisch ist NFS Unbound wesentlicher ausgereifter als der letzte Versuch von Ghost Games. Auf PS5 liegen durchgehend flüssige 60 FPS an, die sowohl am Tag als auch in der Nacht sehr ordentlich aussehen. Allerdings offenbart sich erneut die Schwäche der Frostbite-Engine für große, offene Welten. So gibt es einen sichtbaren Bildaufbau, wenn das Detaillevel der Umgebung vor meinem Auto angepasst wird. Zwar überlagern die Effekte und die hohe Geschwindigkeit einige dieser Probleme, sichtbar bleiben sie aber. Insgesamt schmälert das das Gesamtbild in Bewegung nur ein wenig, zu satt sind die Farben bei Tag und zu gleißend die Lichter bei Nacht. Trotzdem ginge hier mit anderen Engines wohl mehr, wie Playground Games mit Forza Horizon 5 zuletzt eindrucksvoll bewiesen hat.

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Ob das Ferdinand Porsche wohl gefallen würde? Der Fuhrpark ist mit 149 Fahrzeugen wahnsinnig breit aufgestellt. © 4P/Screenshot

Apropros Forza: Eine Cockpitperspektive gibt es in Need for Speed Unbound übrigens mal wieder nicht. Die Arbeit hat sich Criterion bei den 149 Fahrzeugen anscheinend lieber sparen wollen. Dafür ist der Fuhrpark breit aufgestellt – die Bandbreite reicht von Oldtimern und Pony-Car-Klassikern wie dem Camaro SS oder Pontiac Firebird, Japan-Traumwagen wie dem Nissan Skyline GT-R über Euro-Klassiker wie dem E190 Evo bis hin zu Hypercars wie dem Aventador Performante oder der Milliardärs-Schüssel Bugatti Chiron. Von AMG bis Ferrari, von Porsche bis Lotus – hier werden wirklich fast alle fahrenden Träume erfüllt. Und ja: Auch mein McLaren F1 ist natürlich dabei.

Wer hat am Soundregler gedreht?


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Raser bei Tag, Raser in der Nacht. Die Teilung aus Heat wurde beibehalten, die Reputation zum Glück entfernt. © 4P/Screenshot

Als größeres Manko empfinde ich den Sound der Autos, denn der ist mir eindeutig zu leise. Egal ob Turbo-aufgeladener Vierzylinder oder kreischendes V12-Aggregat: Was im Sound-Tuning noch richtig fies klingt, verkommt in den Rennen zu einem nähmaschinenartigen Flüstern, das von Effekt-Geräuschen, Polizeifunk und der Musik übertönt wird. Selbst händische Korrekturen im Sound-Menü bringen keine Besserung – die Abmischung passt einfach nicht. Erst recht nicht, wenn ich vorsichtig Gas gebe. Dann kommt nämlich fast gar nichts aus den Boxen und ein G63 wird zum E-Auto, statt zum rüde rumpelnden SUV-Muskelprotz. Die Musik von Unbound ist übrigens arge Geschmackssache. Es findet sich ausschließlich moderner Hip-Hop der Post-Trap-Ära. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Ich persönlich vermisse die Metal- und Rock-Tracks vergangener Tage, auch wenn die Songs von A$AP Rocky &Co. natürlich gut zum generellen Stil des Spiels passen.

Schade ist außerdem, dass der Multiplayer-Modus komplett vom Singleplayer abgekoppelt ist. Ja, ich finde es äußerst begrüßenswert, dass sich Criterion vom Always-On-Konzept vergangener Tage abgewandt hat und ich die NFS Unbound alleine in Ruhe genießen kann. Warum ich dann aber einen neuen Charakter erstellen und jede Karre einzeln neu kaufen und aufmotzen muss, die ich im Story-Modus bereits besitze, verstehe ich aber trotzdem nicht. Dass es vom Multiplayer zum Singleplayer keinen Fortschritt und kein gemeinsames Konto gibt – geschenkt. Dass es eine Online-Karriere gibt, in der ich in eigenen Multiplayer-Playlists mit bis zu sieben anderen Spielern rasen kann – nett. Aber dass ich meine Figur oder Autos nicht einfach nach Lakeshore Online importieren kann, ist ärgerlich. Dazu kommt, dass es online keinen Tag-Nacht-Zyklus und vor allem keine Cops gibt, sodass die spannenden Verfolgungsjagden fehlen. Zu allem Überfluss können halbleere Renn-Lobbies dann noch nicht mal mit KI-Rasern aufgefüllt werden, sodass private Spiele nur in der Kleinstgruppe möglich sind. Das ist richtig schwach und sollte von Criterion dringend nochmal angefasst werden.

Kommentare

41 Kommentare

  1. Hi Team ! Guter Bericht, von meinem geschmack her 80% mega gut getroffen !
    das game ist ohne scheiss echt gut !! allein schon die musik und der flat sound mix ist genial gemacht.
    keine ahnung warum soviele die comic layers so krass auseinander nehmen, jeder race start machts spass und der
    traffic flow ist so gefährlich wie damals. die grafik mit regen und eigenen designs rockt !! macht weiter so !! Peace !

  2. Habe davor 1 Stunde gesehen und kann nur den Kopf schütteln. Das Auto fährt sich noch schlimmer als in Heat.
    Und das ewige Gerede von denen ist nervig. Dafür ist das Setting endlich in die richtige Richtung gewechselt. Die ganzen Grafikeffekte noch komplett weg und es ist noch ein Stück besser.

  3. Jaaaa, ich hab ebenfalls grob 2 Stunden EA-Play-Test hinter mir...
    Das reine Fahren fühlt sich für mich tatsächlich etwas angenehmer an als in Heat... ich finde es nicht unbedingt einfacher, aber ich hab das Gefühl, dass Spiel signalisiert mir einfach besser, warum etwas passiert, wie es passiert... bricht meine Karre aus oder schieß ich nach einer Karambolage ins Grüne, fühlt sich das für mich einfach ein bisschen nachvollziehbarer an. Dafür hab ich meine Probleme mit der Gummiband-KI, die hier... - bedenkt, ich hab nur knappe 2 Stunden gespielt und bin totaler Racing-Casual - einfach das Übelste ist, was ich bisher erleben durfte. Gefühlt ist es nämlich so, dass besonders der erste Platz einfach mehr oder minder meist "weg" ist, wenn du es kurz so richtig vermasselst, egal wie perfekt du dann den Rest des Rennens fährst. Ist okay, ist irgendwie realistisch. Aber machst du alles richtig, fährst genau das gleiche Rennen im exakt gleichen Auto quasi perfekt, holst du einfach nicht annähernd so einen Abstand raus, gefühlt klebt dir immer jemand an der Heckscheibe. Das ist BS... entweder ihr lasst das Rubberbanding endlich weg aus Games oder ihr setzt es gleichermaßen zum Vor- wie zum Nachteil des Spielers ein. Und wenns schon, der Schwierigkeit wegen, nur der Nachteil sein soll, dann doch bitte etwas weniger offensichtlich. Vielleicht ändert sich das später im Spiel, wenn etwas mehr Variation bezüglich Tuning und Fahrzeugwahl bestehen, ja... aber am Anfang ist das echt unschön.
    Musik ist nicht mein Ding, war sie allerdings in Heat auch schon nicht... und die Story ist... nun, sagen wir es so... eine typische NFS-Story wird einfach nicht dadurch besser, dass man über sie einen Comicfilter klatscht, der teilweise aussieht, wie das, was Gratis-Handy-Apps so produzieren... zumal man hier scheinbar noch mehr in die Klischee- und Fremdschäm-Schublade gegriffen hat als sonst so üblich. Ist natürlich nicht wichtig, aber verschlechtern muss man trotzdem einen eh schon eher...

  4. Habe im EA Play angespielt.
    Nach 2 Stunden war ich aber raus.
    Werde nicht warm damit. Fahrgefühl passt für mich überhaupt nicht.
    Die Gegner fahren teils wie auf Schienen. Der erste ist meist sehr weit weg oder so eingestellt, dass das Rennen gefühlt knapp ausgeht.
    Grafik ist ok bis gut wie ich finde. Diese komischen Manga Effekte sind ok.
    Die Story ist Grütze. Aber das war zu erwarten.
    Insgesamt ist es vielleicht solide. Aber ich persönlich finde den Vorgänger besser. Warum auch immer :D

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