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Shin Megami Tensei: Persona 2 – Innocent Sin (Rollenspiel) – Shin Megami Tensei: Persona 2 – Innocent Sin

Neben dem Remake von Trails in the Sky gibt sich mit Innocent Sin dieser Tage gleich noch ein überarbeiteter Rollenspielklassiker die Ehre auf der PSP. Das bereits zwölf Jahre alte PlayStation-Original hatte leider nie offiziell den Weg in westliche Gefilde gefunden. Jetzt ist es so weit – doch versprüht es heute noch dieselbe Faszination wie damals?

© Atlus / Ghostlight

Da fehlt doch was

Die taktischen Rundenkämpfe gefallen auch heute noch, deren Zufallsprinzip hingegen weniger.
Die taktischen Rundenkämpfe gefallen auch heute noch, deren Zufallsprinzip hingegen weniger. © 4P/Screenshot

Schade ist hingegen, dass man sich eine deutsche Lokalisierung gänzlich gespart hat und der in der japanischen Fassung noch enthaltene Quest-Editor samt Download-Funktion der Schere zum Opfer fiel. Zensurmaßnahmen bezüglich Figuren und Symbolik, welche kurioserweise bereits die US-Fassung betrafen sind hierzulande hingegen verständlich, auch wenn dabei etwas geschlampt wurde, was möglicherweise sogar eine Indizierung nach sich ziehen könnte.

Regionsunabhängig genießt man gegenüber dem PlayStation-Original von 1999 aber auf jeden Fall ein paar willkommene Komfortfunktionen wie eine stets sichtbare Minimap sowie die Möglichkeit Kampfanimationen und Ladezeiten zu verkürzen. Aufgrund der ständigen Zufallskämpfe und Unterbrechungen gestaltet sich der Spielfluss für heutige Verhältnisse dennoch ungemein zäh. Zwar wird die Wahrscheinlichkeit bevorstehender Übergriffe stets farblich angezeigt und man kann ungewollten Auseinandersetzungen später durch entsprechende Gegenstände oder Fertigkeiten teilweise aus dem Weg gehen, aber spätestens wenn man gezielt irgendwelche Dämonen jagen will, nervt das ladeintensive Glücksroulette gewaltig.

Dabei sind die rundenbasierten Gefechte an sich nach wie vor angenehm taktisch und facettenreich: Man wechselt zwischen verschiedneen Personas, um feindliche Schwachstellen auszunutzen, verbündet sich mit Teamgefährten, um massiven Schaden anzurichten und hält dabei stets ein Auge auf die leider nicht gegnerspezifische, sondern nur generelle Zugfolge, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Da mögliche Teamangriffe erst durch Experimentieren mit verschiedenen Fertigkeiten und Reihenfolgen zum Vorschein kommen und sich die einzelnen Personas stets weiterentwicklen und sogar mutieren können, kommt so schnell keine Langeweile auf.

Rede mit mir

Wer sich auf Diskussionen mit Gegnern einlässt, kann wichtige Infos und Gegenstände erhalten.
Wer sich auf Diskussionen mit Gegnern einlässt, kann wichtige Infos und Gegenstände erhalten. © 4P/Screenshot

Zudem sind die dämonischen Gegner nicht nur Kanonenfutter, sondern können auch kontaktiert werden, um sich mit ihnen anzufreunden, ihnen spezielle Tarotkarten zu entlocken oder sie verbal in die Flucht zu schlagen. Allerdings kann man sie dabei auch verärgern und bekommt dann ihren Zorn zu spüren. Da man für das Beschwören neuer Personas aber auf ihre Tarotkarten angewiesen ist, sollte man das Risiko schon eingehen.

Mit der Zeit findet man auch heraus, wie man welche Spezies am besten rum kriegt. Manche stehen auf Lob und Schmeicheleien, andere auf bestimmte Darbietungen und wieder andere auf mutiges Entgegentreten. Wer will, kann aber auch weitestgehend auf den Einsatz von Personas verzichten, mit konventionellen Waffen attackieren und seine Blessuren mit Heiltränken kurieren. Fühlt man sich unter- oder überfordert, kann man auch jederzeit den Schwierigkeitsgrad anpassen. Auch Speichern kann man fast immer und überall.

Praktisch ist auch, dass man sich die Stärken und Schwächen einmal besiegter Gegner via Analysefunktion immer wieder anzeigen lassen kann, um sich ihnen möglichst effektiv entgegenzustellen. Selbst während einer Auseinandersetzung kann man nämlich jederzeit Personas wechseln, Zugfolgen ändern und bereits gelernte Teamangriffe sondieren. Die angelegten Personas wirken sich zudem auf Resistenzen und Charakterwerte ihrer Träger aus, können teils nur von bestimmten Personen beschworen werden und verbrauchen je nach Trägertyp und -stufe unterschiedlich viel Energie.

Kommentare

6 Kommentare

  1. Nicht nur gegen Hitler, auch gegen seine Nazi Schergen aus Schrott. Ist etwas wie die Typen die man in Suckerpunch gesehen hat....eigentlich sogar genauso :P

  2. Jup, das ist bei mir auch so, aber ich finde es passt ja durchaus. Man hat ja doch kein Problem zu erkennen wer es ist und da er Chef einer geheimen Organisation war (nach dem Gerücht jedenfalls) passt es ja irgendwie.

  3. Pattoner hat geschrieben:Also ich habe nicht die englische Version und bei mir sind alle Hakenkreuze vorhanden? Hitler ist ebenfalls der Böse, etc.
    Die Hakenkreuze könnte ja bedeuten, was im Test bemängelt wird, dass es nicht konsequent genug gemacht wurde.
    Na ja und Hitler ist enthalten, stimmt. Hatte das falsch in Erinnerung: Aber er trägt jetzt Trenchcoat und Sonnenbrille xD
    Ist das bei dir so?

  4. Also ich habe nicht die englische Version und bei mir sind alle Hakenkreuze vorhanden? Hitler ist ebenfalls der Böse, etc.
    Aber die Wertung passt schon, wenn nicht sogar zu hoch. Die Gerüchte haben einen so minimalen Einfluss das ich irgendwie finde das ganze "Feature" ist einfach total unnütz. Und am Ende musste ich einfach nur kämpfen um nicht aufzuhören, soviele Zufallskämpfe ohne Anspruch waren schon recht brutal und nervig. Da bin ich froh das jetzt wieder Tactics Ogre in der PSP steckt.

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