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Titanfall 2 (Shooter) – Ein unschlagbares Team?

Respawn Entertainment sorgte 2014 für frische und akrobatische Impulse im Shooter-Genre: In Titanfall lieferten sich nicht nur agile Jetpack-Piloten, sondern auch schwer bewaffnete Kampfroboter actionreiche Gefechte auf Mehrspieler-Schlachtfeldern. Im Nachfolger will man auf dem starken Fundament aufbauen und gleichzeitig Solisten nach der Enttäuschung des ersten Teils eine richtige Kampagne bieten. Und genau um die soll es im ersten Teil unseres Tests gehen…

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Ab zur Bank

Abseits der üblichen Modi hat man sich mit der Kopfgeldjagd auch etwas Neues einfallen lassen: Hier wird man für jeden Kill – auch gegen die KI – mit Geld belohnt, das man anschließend an der Bank auf das Team-Konto einzahlen muss, denn das gesammelte Guthaben entscheidet hier über Sieg oder Niederlage. Allerdings haben die Bank-Depots nur für einen begrenzten Zeitpunkt geöffnet und bieten sich gleichzeitig dafür an, den gegnerischen Sparern aufzulauern, um ihnen ihr Guthaben doch noch abzuluchsen. Ja, die Kopfgeldjagd stellt eine nette Ergänzung dar, mehr aber auch nicht. Am besten funktioniert Titanfall immer noch im klassischen Team Deathmatch oder dem Modus „Verstärkter Hardpoint“. Das Grundprinzip entspricht dabei der Eroberung aus Battlefield, doch kann man hier die drei Punkte zusätzlich noch verstärken, indem man länger die Stellung hält. Dadurch gestalten sich die Partien noch dynamischer und die Stellungen werden mitunter noch intensiver umkämpft. Wie in allen Team-Modi steht am Ende des Matches der Epilog auf dem Programm, in dem sich die Überlebenden des Verlierer-Teams noch bis zu einem Rettungsschiff durchschlagen und Boni mitnehmen können, während die Sieger alles daran setzen, genau das zu verhindern. Es mag nur eine Kleinigkeit sein, aber die Idee hinter dem Prolog ist immer noch genial und verhilft den Gefechten am Ende nochmal einen dramatischen, letzten Höhepunkt. Denn selbst wenn man sicher an Bord ist, kann es immer noch passieren, dass das Schiff durch kollektiven Beschuss zerstört wird.

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Puh, Glück gehabt: Sitzt man nach dem Epilog im Landungsschiff und ist im sicheren Orbit, kann man endlich durchatmen und nach der Niederlage aufgrund der erfolgreichen Evakuierung doch noch einen kleinen Sieg verbuchen. © 4P/Screenshot

Die Titanen-Kämpfe stehen bei Last Titan Standing im Mittelpunkt, auch wenn man nach der Zerstörung seines Mechs noch als Pilot eingreifen darf. Respawns sind allerdings erst nach Abschluss einer Runde möglich. Wer mit den Kolossen nicht viel anfangen kann, wird im Modus Piloten vs. Piloten glücklich, in denen die Mechs keinen Zutritt haben und lediglich die Fähigkeiten der Infanterie gefragt sind. Sucht man die Abwechslung, ist Varianz die richtige Wahl, denn hier werden die Spielmodi mit variierender Teilnehmerzahl durchrotiert. Während in den meisten die Teamgröße zwischen fünf und sechs Spielern schwankt, darf man Hardpoint und Gefecht bei der 8-vs-8-Varianz alternativ mit insgesamt 16 Spielern in Angriff nehmen. Das Gegenteil ist beim Kolosseum der Fall: Hier treten sich lediglich zwei Piloten zum Duell in einem Käfig entgegen. Dabei gibt es keine Wiederbelebungen und es ist eine Teilnahmegebühr von zehn Punkten fällig.

Großartige Performance, ausbaufähiges Matchmaking

Das Matchmaking scheint aktuell noch an Schwächen zu leiden: Hin und wieder wirken die zusammengestellten Partien nicht sonderlich ausgeglichen und freie Plätze werden zu selten umgehend aufgefüllt. Das führt dann dazu, dass man stellenweise als Trio hilflos dem gegnerischen Sechser-Team ausgeliefert ist. Bei weniger populären Modi wie Last Titan Standing oder Piloten vs- Piloten kommt eine Vermittlung außerdem erst nach langer Wartezeit zustande – wenn überhaupt. Immerhin gibt es auch die Möglichkeit, ein privates Spiel aufzusetzen, in das man Freunde oder seine Networks einladen kann. Was sind Networks? Im Grunde genommen handelt es sich dabei um

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Keine Lags, keine Verbindungsabbrüche: Die Online-Matches laufen durchweg sauber. © 4P/Screenshot

soziale Gemeinschaften wie Clans oder Gilden, denen man beitreten oder die man auch selbst gründen kann. Kleiner Haken an privaten Sessions: Fortschritte für Stufenaufstiege werden in diesen Partien nicht erfasst. Schade in diesem Zusammenhang, dass alternativ keine LAN-Unterstützung gewährt wird.

Allerdings gibt es an der Online-Performance nichts zu meckern: Hat man sich in der manuellen Auswahl für das nächstgelegene Datenzentrum entschieden, warten dank geringem Ping erfreulich flüssige Scharmützel auf den neun weitläufigen und gut durchdachten Karten. Sie bieten nicht nur genügend Platz für den „Kampf der Titanen“, sondern fördern mit vielen Wänden die akrobatischen Einlagen, bieten verwinkelte Innenräume in mehrstöckigen Gebäuden und berücksichtigen mit Dächern sowie Türmen auch die vertikale Komponente, die vor allem für Scharfschützen attraktiv ist. Zwar wirken manche der Karten austauschbar und es mangelt mitunter an Alleinstellungsmerkmalen, aber der Shooter-Spaß, die Dynamik und der großartige Flow können sich in allen Schauplätzen entfalten. Dabei kam es in den zahlreichen Partien kein einziges Mal zu störenden Lags oder nervigen Verbindungsabbrüchen – Daumen hoch für die Belastbarkeit der Server und den ausgezeichneten Netzcode!

Kommentare

244 Kommentare

  1. Flux Capacitor hat geschrieben: 24.12.2020 08:28Aber irgendwie war dann doch bereits in dem Abschnitt wo man vom Titan getrennt agiert die Luft raus, da das Spiel eben die selben 0815 Mechaniken herunter betet wie jeder andere Shooter auch, inklusive der üblich dummen K.I.
    Also das Parkour is schon ein Alleinstellungsmerkmal. KI war bedeutungslos imo. Ich weiß jetzt aber auch net genau, welchen Abschnitt du meinst, das am Anfang?
    Fand das Spiel echt extrem abwechslungsreich. In jedem Level haben sie versucht, irgendein Gimmick zu integrieren. Da das Spiel so kurz is, geht das auch durchaus auf und wird nicht alt.
    Für mich ist das Spiel der Überraschungshit des Jahres (mit ein paar Jahren Verzögerung :mrgreen: )

  2. Habs jetzt auch schon durch. Also ich bringe ja fast immer alles zu Ende, was ich angefangen habe und bei dem Spiel war es kein Stück mühsam. Sicher, erreicht man irgendwann den Punkt, wo man die KI lesen kann und es sich nicht mehr viel von anderen Shootern unterscheidet, aber es sind eben die kleinen DInge, die den Unterschied machen. Von mir gibts für den SP 9,5/10 Punkten! Danke nochmal für die Empfehlung.

  3. Nach den vielen Lorbeeren für Titanfall 2, habe ich es letzte Woche endlich mal angespielt. Die Story ist ganz nett, das Gameplay 1A. Aber irgendwie war dann doch bereits in dem Abschnitt wo man vom Titan getrennt agiert die Luft raus, da das Spiel eben die selben 0815 Mechaniken herunter betet wie jeder andere Shooter auch, inklusive der üblich dummen K.I.
    Jedenfalls hat es bei mir nicht gezündet so dass ich die Motivation nicht aufbringe um es zwingend weiterspielen zu müssen. Als Shooter macht es seine Sache mehr als ordentlich und auch abwechslungsreich, aber irgendwie fehlte mir da was. Kann aber absolut verstehen wer das Ding feiert.

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