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TxK (Arcade-Action) – TxK

Endlich bringt Jeff Minter wieder die Retina zum Flattern: Der Tempest-Nachfolger TxK bietet ein derart schnelles Explosionschaos, dass selbst Resogun-Profis sich warm anziehen müssen. Der Vektor-Shooter erscheint vorerst exklusiv für die Vita.

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Hardcore! Und zwar to the bone!

[GUI_PLAYER(ID=109222,width=475,text=Entwickler-Veteran Jeff Minter plaudert über das bunt leuchtende Gitter-Design und andere Details.,align=left)]Wer das Spiel stundenlang zockt, sollte seinen Synapsen also ab und zu eine Pause gönnen. Die Vektorlinien können sich zwar nicht mehr in die Netzhaut brennen wie beim alten Automaten, trotzdem haben mir nach ein paar Stunden ganz schön die Augen geflirrt. Immerhin etwas Entspannung gibt es in den Bonus-Abschnitten und den kleinen Hyperspace-Sprüngen, welche neuerdings zwischen allen Levels starten und Bonuspunkte einbringen. Einfach stillhalten und entspannt durch die Kreise rauschen.

Wer in der all der Hektik zu viel bekommt, sollte nicht verzweifeln. In dem walisischen Highspeed-Shooter kommt man am besten mit einer typischen britischen Tugend weiter: Man darf sich einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen. Selbst wenn neben einem Herden von geometrischen Viecher umherstampfen und fette Blitze über das wild rotierende Gitter zucken, sollte man das so behandeln, als sei es das normalste von der

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Respectabull: Zwischendurch fliegen wieder alberne Sprüche und anfeuernde Kommentare durchs Bild. © 4P/Screenshot

Welt. Einfach lachend über den Abgrund tänzeln – Augen auf und durch!

Määääh!

Wer die Eigenheiten der Gegner und Extras richtig einschätzt, kommt bedeutend weiter. Auch bei mir war nach ein paar verzweifelten Fehlversuchen irgendwann der Knoten geplatzt. Wenn die aufdringlichen Gegner z.B. meine Seite erreichen, gibt es je nach Situation eine Reihe adäquater Gegenmittel: Ich kann mich zum Beispiel direkt neben ein Exemplar stellen und es ins Verderben trippeln lassen – das funktioniert aber nur, wenn gerade die richtige meiner zwei Kanonen schießt. Falls es nicht geklappt hat und das Biest mich bereits ergriffen hat, bleibt immer noch der mächtige Blitzangriff: So lange der Schaf-Alarm blökt, kann ich den Angreifer noch wegbrutzeln. Dann ist allerdings auch

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Ein Blick auf eine Bonusrunde. © 4P/Screenshot

meine Punkte verdoppelnde Smartbombe aufgebraucht, welche mir an anderer Stelle des Levels mehr Punkte eingebracht hätte. Es ist ein ständiges Planen, Reagieren und Abschätzen, das irgendwann unterbewusst abläuft. Obwohl es nur wenige Extras im Spiel gibt, sind sie gut aufeinander abgestimmt. Zur Not steigt man beim nächsten Spiel einfach an einer automatisch gespeicherten Stelle ein, bei der man letztes Mal besonders gut war.

Ein wenig schade ist natürlich, dass sich im Vergleich zu Tempest 2000 an der Spielmechanik nur wenig geändert hat. Etwas mehr frischer Wind hätte nicht geschadet: Wie wäre es z.B. mit einfachen Befehlen für die KI-Drohne wie in Crimson Dragon? Ich vermute, nach einigen Verrissen der ungewöhnlichen Spielmechanik von Space Giraffe

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Der Automat von 1981 hatte noch einen Vektor-Bildschirm eingebaut, der gleißende Linien auf die Mattscheibe zeichnete. Die Original-Version ist diesmal leider nicht enthalten. © 4P/Screenshot

wollte Minter den Spielablauf bewusst klassisch halten – für all die Kritiker, welche einfach nur ein neues Tempest forderten.

Space is everything!

Zu den Neuerungen gehören auch kleine Touch- und Neigungs-Funktionen wie das Auslösen der Smartbombe per Fingerdruck. Sie sind zwar witzlos, lassen sich zum Glück aber recht einfach ignorieren und stören nur selten. Die Entwickler hätten trotzdem eine Option zum Ausstellen einbauen sollen, denn ab und zu wird die Steuerung ein wenig durch den Neigungssensor der Vita beeinflusst. Die drei Spielmodi unterscheiden sich kaum: Pure und Survival lassen sich nur in Level 1 starten, Classic speichert den Fortschritt bei neuen Höchstleistungen automatisch.

Auch beim Soundtrack bleibt Llamasoft altmodisch, was sich aber als echter Segen erweist: Die Breakbeat-Stücke sind die coolsten, welche mir seit Langem in einem Videospiel untergekommen sind: Mal treibend, mal entspannt melodiös, mal mit einem hypnotisch gefilterten Acid-Synthesizer unterlegt, aber immer sehr verspielt und abwechslungsreich. Mein Favorit ist der Titeltrack You like it von Garreth Noyce alias Korruptor: Er erinnert mit seiner dominanten Lead-Orgel an englische Rave-Klassiker der frühen Neunziger. Sehr schön auch, dass in den Credits ein Sound-Menü versteckt ist, in dem man sich alle 18 elektronischen Perlen in Ruhe anhören kann.

Kommentare

11 Kommentare

  1. Wahnsinnig geil! Bin großer Tempest Fan und habe damals neidisch zum Atari Jaguar geschaut, aber es kam ja dann die Saturn-Version. Von der PSX-Version (Tempest X3) raten die Fans eher ab (der AI Droid wurde geschwächt), aber wer weder Jag noch Sat zu hause stehen hat, kann da auch mal reinschauen. Oder eben besser: TxK! :)

  2. Sind es die selben, die schreiben: "Ich würde mir die Vita kaufen, wenn es mehr Spiele gäbe." und "Gutes Spiel, hoffentlich erscheint es auch mal für die Konsole, die ich besitze."

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