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Empire: Total War (Taktik & Strategie) – Empire: Total War

Gute Traditionen sollte man pflegen – auch in der Spielewelt. Allerdings ist das Pflegesystem unberechenbar, wenn es um prominente Greise geht. Oft werden sie in hohem Alter noch mal künstlich fit gespritzt und verlieren dabei ihren Charme. The Creative Assembly hat sich um das gute alte Total War gekümmert. Das hat vor sieben Jahren mit japanischen Samurai für Aufsehen gesorgt, danach die Römer sowie kürzlich das Mittelalter bildgewaltig aufleben lassen. Und jetzt will man das Pulverdampfzeitalter einläuten. Hat das ehrwürdige Strategiespiel seinen Zenit überschritten oder marschiert es zu neuer Größe auf?

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Die Gesichter einer Landschlacht

 

Wenn hunderte Soldaten aufeinander zu marschieren, kommt Freude auf – aber kann das Spiel das Ganze auch ohne all zu großen Hardwarehunger inszenieren?
Zwar muss man auf pathetische Ansprachen der Feldherren wie noch im Vorgänger verzichten, (obwohl es im 18. Jahrhundert wenigstens Offiziersansprachen im engen Kreis gab, wie die „Parschwitzer Rede“ des preußischen Königs vor der Schlacht bei Leuthen), aber die Landschlachten werden immer noch pompös inszeniert – an diese Qualität hat man sich mittlerweile fast gewöhnt.

Trotzdem muss man betonen, wie lebendig das Ganze wirkt, wenn die Truppen in ihren zeitgenössischen Uniformen marschieren, wenn Pferde und Infanterie über Zäune springen, wenn es zu Kollisionen in vollem Galopp kommt oder einfach nur mit kleinen Handbewegungen nachgeladen wird. Vor allem in den engen Gassen der Städte kommt es zu vielen kleinen Kämpfen, in denen ausgewichen, mit Musketen zugeschlagen oder zugestochen wird, in den Reiteroffiziere ihre Säbel von oben nach unten regnen lassen und Pferde unter dem Bajonett fallen.

Zwar verliert das Ganze trotz asynchroner Bewegungen, architektonischer Wiedererkennungswerte und Kleidungsdetails etwas an Reiz, wenn man voll reinzoomt und sich die Pferde und Soldaten, die Mauern und Ruinen etwas genauer anschaut, aber dafür hat man hier eine unglaubliche Masse an Einheiten und Truppentypen zur Verfügung, die für ein wahres

Egal ob Miliz oder Husar, Fremdenlegionär oder Dragoner – die Einheiten wurden hinsichtlich Uniformen und Bewaffnung weitestgehend authentisch dargestellt.

Schlachtfeldgefühl sorgen.

Wer das ausnutzt und volle Kantenglättung, Lichteffekte sowie maximale Truppengröße einstellt, wird allerdings bei fehlender Rechenpower sein ruckelndes Wunder erleben und die Kamera nur stückweise voranbringen, denn der Hardwarehunger ist ein großer – man kann allerdings sehr schnell in den Grafikoptionen einen angenehmen Mittelweg finden. Vor allem das Abschalten des Anti-Aliasing und die Reduzierung der Truppengröße wirkt da Wunder.

Die Rolle des Geländes

Creative Assembly hat sich in Sachen Kriegführung auch den Besonderheiten der Landschaft und des Zeitalters angepasst. Es gibt nicht nur Wälder und hohe Büsche für die Tarnung, sondern auch  spitze Pfahlreihen, die die Kavallerie aufhalten und vor den Schützen aufgestellt werden.

Außerdem kann man verlassene Gebäude nicht nur besetzen, um sie mit Scharfschützen als Defensivbollwerk zu nutzen, man kann sie auch stürmen lassen, bis es zum Handgemenge kommt oder sie mit Kanonen ganz dem Erdboden gleich machen. Die haben es als ballistische Monster übrigens in sich: Wer seine Kanoniere frei walten lässt, darf mit einigen Kollateralschäden in den eigenen Reihen rechnen – hier sollte man selbst den Befehl zum Beschuss geben und die Artillerie möglichst erhöht postieren.

Wälder bieten Tarnung, Gebäude bieten Schützen Unterschlupf und man kann Zäune & Co als Deckung nutzen.

Auch dieses Spiel hat noch viel Potenzial für die Zukunft, wenn es um korrekte Kollisionsabfragen sowie territoriale Kriegführung geht. Denn man ist im Gelände noch nicht ganz konsequent: Man kann lediglich bestimmte Deckungen und Gebäude besetzen, viele kleine und mittlere jedoch nicht in seine Planungen aufnehmen.

Viel besser wäre es gewesen, wenn auch Teile einer Infanterie-Einheit das kleine Haus zur Verschanzung besetzt hätten, während der Rest draußen Stellung bezieht. Natürlich hätte man dann auch ganz individuelle Animationen für einen einzelnen Verband anbieten müssen, der sich ja quasi in vielen Positionen aufteilen würde; hier kann man noch vieles verfeinern. Dafür lassen sich auch jetzt schon kniehohe Mauern und Zäune nutzen, um die Infanterie dahinter in Stellung zu bringen – ähnlich wie in Warhammer 40.000: Dawn of War II <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=15648′)“>

. Gerade diese niedrigen natürlichen Hindernisse sind ideal, um bestimmte Bereiche zu schützen oder schwache Truppen defensiv ausharren zu lassen. Allerdings müsste das Sprengen dieser Hindernisse über die Granaten der Grenadiere besser funktionieren. Aber das sind alles Verbesserungswünsche, die sich auf noch mehr Realismus und noch mehr Authentizität beziehen.
                           

Kommentare

418 Kommentare

  1. Danke für die schnelle Antwort.
    Wieso verkauft der Typ ein Spiel weiter, das ausser ihm niemand mehr spielen kann? Werde versuchen, mein Geld zurückzubekommen.

  2. Ich habe das Spiel Empire: Total War gebraucht über e*** ersteigert.
    Steam sagt mir, daß der Keycode schon anderweitig aktiv ist. Ich kann das Spiel nicht installieren. Der Verkäufer meldet sich nicht. Bin ich jetzt gef***t?
    Es kann doch nicht sein, daß ein Spiel nach einmaliger Anmeldung nur für den einen Anwender gültig ist? Das ist eine Unsitte (die mich auch schon von STARCRAFT 2 abgehalten hat) der Spielehersteller, die wir als Spieler & Kunden nicht unterstützen sollten.

  3. Die sehr hohe Wertung kann ich nicht nachvollziehen
    das spiel hat so viele kleine fehler und fehlende inhalte
    und spielt sich nicht gerade spannend finde ich
    vielleicht einfach nicht mein Ding
    aber dafür 92% blödsinn

  4. so eine hohe wertung hat dieses spiel sicher nicht verdient.
    die schlachten sind, wenn man sie genauer unter die lupe nimmt, einer der größten kritikpunkte überhaupt. die animationen sind langweilig und meistens fragt man sich echt nur: jungs, ist schon mittagspause?
    wie mein vorredner schon betonte, stehen die soldaten wie puppen sinnbefreit mitten im kampf nebeneinander, schlagen/stechen teilweise irgendwo ins nichts oder rutschen 100 meter, von einer sterbeanimation begleitet, über die landschaft.
    erfreute man sich noch in medieval 2 über verheerende kavallerie anstürme, kommt es einem in empire so vor, als würden sie gegen eine wand reiten, und nicht in einfache infanterie. im übrigen reiten eben diese immernoch desinterressiert neben fliehenden einheiten daher bzw. brechen aus verzweiflung der eigenen inkompetenz ganz die verfolgung ab. allmählich sollten sie das doch in den griff bekommen..
    das verhalten der ki-gegner innerhalb der weltkarte ist derweil derart nervend, das man gewillt ist selbst zum säbel zu greifen, um dem ein ende zu setzen.
    da schickt der liebe pole alle 2 runden eine kümmerliche einheit miliz-soldaten in meine ländereien, nur um einmal in jedes gebäude ausserhalb der stadt zu huschen.. und in der nächsten runde zu sterben.
    hey, ansich kein kritikpunkt im eigentlichen sinne, immerhin kostet mich die ständige reperatur einen haufen geld.
    nur wird es spätestens nach 10 runden zu einer sinnbefreiten, nervigen angelegenheit.
    vielleicht soll es auch nur den anspruch künstlich nach oben treiben, denn wirklich fordernd verhält sich der liebe computer-gegner nun auch nicht.
    es gibt noch wesentlich mehr kleiner und großer kritikpunkte, die den spielspaß auf dauer einfach enorm trüben. die mitlerweile verfügbare multiplayer-kampagne reißt das ruder auch nicht rum, denn dazu kam diese 1. viel zu spät, und ist 2. enorm verbuggt. (befindet sich noch in der beta? keine ahnung..)
    am ende ist die kampagne von empire immernoch deutlich besser als die der...

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